Die Architektur
Das hippodamische System
Hippodamus der Milesier, Architekt und Stadtplaner, entwarf Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. im Auftrag von Perikles den Hafen von Piräus. (460 v. Chr.) nach dem hippodamischen System.
Die Zonierung der Stadt basierte auf dem Zeichnen einer normalen Leinwand von Straßen, die sich vertikal kreuzten, um Bausteine gleicher Größe und regelmäßiger Plätze zu schaffen. Die Baublöcke wurden präzise angelegt und in gleich große Hausgrundstücke aufgeteilt. Jeder Baublock enthielt acht Häuser, mit identischen Merkmale aufwiesen. Das Straßennetz war dicht und zeichnete sich durch drei breite Alleen aus, während zwei große Plätze sein Zentrum definierten. Die Standorte von Verwaltungsgebäuden, Tempeln und Residenzen waren genau definiert. Um den gesunden Betrieb der Städte zu gewährleisten, plante Hippodamus ihre Wasserversorgung, sorgte für eine ausreichende Wasserversorgung und richtete sie so aus, dass die Häuser im Winter Sonne und im Sommer Schatten hatten. Er sorgte für Hänge in den Straßen, um Regenwasser abzuleiten. Er stellte die Tempel und öffentlichen Gebäude in bewachte und befestigte Positionen, um der Funktionalität zu dienen und ihre Verteidigung zu gewährleisten.
Die „Städtebauliche Studie von Piräus“ (451 v. Chr.) war Vorbild für alle Städte der Klassik (Beispiele finden sich z. B. in Priene-Ionien, Kleinasien, Olynthos, Messina etc.). Es entstanden „Nachbarschaften“, kleine Häusergruppen auf 240 qm großen Grundstücken für jeden Wohnsitz. Die Häuser wurden mit Trennwänden aneinandergereiht und nach Süden ausgerichtet. Jedes Haus war ein zweistöckiges Einfamilienhaus mit Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer und Garten. Die Stadt enthielt für die damalige Zeit fortschrittliche Wasserreservoirs mit Regenwassersammelbrunnen sowie Entwässerungssystemen. Das Straßennetz, die Verbindung zwischen Häfen, Toren und den Märkten im Zentrum beweisen die Funktionalität dieses Entwurfs.